Der bahnbrechende Prozess der US-Regierung gegen Google ist im Gange. In ihrem Kartellverfahren gegen Google wirft die Regierung dem Unternehmen monopolistische Praktiken vor.

Wie ich gestern berichtete, besteht die Hauptsorge des Justizministeriums (DOJ) darin, dass Google seit über einem Jahrzehnt unrechtmäßig sein Monopol auf dem Suchmaschinenmarkt aufrechterhält. Kenneth Dintzer, ein Anwalt des Justizministeriums, erklärte in seiner Eröffnungsrede: „In diesem Fall geht es um die Zukunft des Internets und darum, ob die Suchmaschine Google jemals ernsthafter Konkurrenz ausgesetzt sein wird.“

Dintzer ging weiter darauf ein Methoden, die Google angeblich eingesetzt hat, um seine Dominanz aufrechtzuerhalten. Er hob die umfangreichen Vereinbarungen von Google mit großen Technologieanbietern hervor und führte an, dass Google jährlich über 10 Milliarden US-Dollar an Unternehmen wie Apple zahle, um sicherzustellen, dass in den Suchergebnissen auf iPhones standardmäßig Google angezeigt werde. Dies in Kombination mit der Bereitstellung von Android-Telefonen-installiert mit der Google-Suche, hat laut DOJ den Markt zu Gunsten von Google verändert.

Googles Verteidigung und der Bing-Faktor

Als Reaktion auf die Vorwürfe des DOJ legte das Rechtsteam von Google eine überzeugende Verteidigung vor. John Schmidtlein, Vertreter von Google, betonte die den Benutzern zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten und erklärte: „Benutzer haben heute mehr Suchoptionen und mehr Möglichkeiten, online auf Informationen zuzugreifen als je zuvor.“

Er hob insbesondere Microsofts Bing hervor und wies darauf hin, dass Benutzer schon immer die Möglichkeit hatten Bing als Standardsuchmaschine festzulegen, haben sich aber konsequent dagegen entschieden. Schmidtlein kritisierte Bing und meinte, dass Microsofts Versäumnisse bei Investitionen und Innovationen Bing unbeliebt gemacht hätten. Er erwähnte auch einen Fall, in dem Firefox-Browser Bing als Standardsuchmaschine festgelegt hatten, was Berichten zufolge dazu führte, dass viele Nutzer zur Google-Suche zurückkehrten.

Der Richter ging jedoch tiefer und befragte Schmidtlein nach der tatsächlichen Anzahl Nutzer, die von Google zu anderen Suchmaschinen gewechselt sind. Schmidtleins Unfähigkeit, eine konkrete Antwort zu geben, schien seine Argumentation über die Leichtigkeit, mit der Benutzer zwischen Suchmaschinen wechseln können, zu schwächen.

Anfang des Jahres warf das Justizministerium dem Unternehmen vor, Beweise zu vernichten, indem es Chats zwischen Mitarbeitern löschte. Im vergangenen November stimmte Google der Zahlung von Hunderten Millionen Dollar an 40 Bundesstaaten im Rahmen der größten Kartellvereinbarung im US-Recht zu.

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