Microsoft ermöglicht es Windows 11-Benutzern endlich, Audio mit zwei Geräten gleichzeitig zu teilen. Am 31. Oktober kündigte das Unternehmen eine Vorschau seiner neuen „Shared Audio“-Funktion für Windows Insider an.

Es nutzt Bluetooth LE Audio, um Ton gleichzeitig an zwei Kopfhörer oder Lautsprecher zu streamen. Es wurde erstmals im Juli als versteckte Funktion entdeckt und löst ein seit langem bestehendes Problem für Benutzer.

Aber es gibt einen großen Haken. Die Vorschau funktioniert nur auf einer kurzen Liste neuer Copilot+-PCs, beispielsweise den neuesten Surface-Modellen. Diese Hardware-Sperre bedeutet, dass die meisten Menschen in Zukunft auf umfassendere Unterstützung warten müssen.

Von der versteckten Funktion zur eingeschränkten Vorschau

Nach Monaten der Spekulation nach seiner ersten Entdeckung hat Microsoft hat eine seit langem gewünschte Audiofunktion geliefert. Die Reise von Shared Audio begann im Juli 2025, als Windows-Enthusiasten erstmals die in Insider Preview-Builds verborgene Funktion entdeckten.

Damals galt es als vielversprechender, nativer Ersatz für die umständlichen Problemumgehungen, auf die sich Windows-Benutzer jahrelang verlassen hatten, und brachte das Betriebssystem mit den auf Mobilgeräten üblichen Funktionen in Einklang.

Lange Zeit erforderte das Teilen von Audio technisches Geschick. Benutzer mussten in alte Soundeinstellungen eintauchen, um das virtuelle Gerät „Stereo Mix“ zu finden und zu aktivieren, ein nicht intuitiver Vorgang, der oft zu nicht übereinstimmenden Lautstärkepegeln oder spürbarer Audiolatenz zwischen den beiden Ausgängen führte.

Andere wandten sich an Anwendungen von Drittanbietern, die zwar leistungsstark, aber zu Systeminstabilität führen, zusätzliche Ressourcen verbrauchen oder potenzielle Sicherheitsrisiken darstellen könnten. Die neue integrierte Funktion ist jetzt offiziell in der Vorschau und zielt darauf ab, diese Reibung vollständig zu beseitigen.

So funktioniert Shared Audio unter Windows 11

Die neue Funktionalität basiert auf der moderne Bluetooth LE Audio-Standard, ein bedeutendes Upgrade des klassischen Bluetooth-Audios. Dieses neue Protokoll nutzt den hocheffizienten LC3-Codec, der eine bessere Audioqualität bei niedrigeren Datenraten liefert und so den Stromverbrauch senkt. Es ermöglicht auch neue Funktionen wie Broadcast-Audio, das die technologische Grundlage für die Shared Audio-Funktion von Microsoft bildet. Die Implementierung von Microsoft ermöglicht es einem unterstützten Windows 11-PC, einen einzelnen Audiostream gleichzeitig an zwei separate, kompatible Bluetooth LE Audio-Zubehörteile zu übertragen.

Für Benutzer mit der richtigen Hardware ist die Aktivierung der neuen Funktion unkompliziert. Nach dem Koppeln zweier kompatibler Bluetooth-Geräte erscheint im Schnelleinstellungsfeld (Win + A) eine neue Kachel „Freigegebenes Audio (Vorschau)“. Von dort aus können Benutzer ihre verbundenen Geräte sehen, zwei zum Teilen auswählen und auf die Schaltfläche „Teilen“ klicken, um mit der Spiegelung des Audios zu beginnen. Das Beenden der Sitzung ist genauso einfach, mit der Schaltfläche „Teilen beenden“ in derselben Benutzeroberfläche. Ein derart optimierter Arbeitsablauf stellt eine enorme Verbesserung gegenüber früheren Methoden dar.

Ein Haken: Im Moment ist es nur für Copilot+-PCs

Dieser hardwaregesteuerte Ansatz ist zwar für einige frustrierend, stellt jedoch die größte Einschränkung der aktuellen Vorschau dar. Shared Audio ist kein einfaches Software-Update für alle Windows 11-Maschinen; seine Verfügbarkeit ist strikt abhängig von spezifischer Hardware und entsprechenden OEM-Treiberaktualisierungen, die über Windows Update bereitgestellt werden. Durch die Verknüpfung der Funktion mit seiner neuen Generation KI-fokussierter Hardware schafft Microsoft ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, um die Einführung der Copilot+ PC-Plattform zu fördern.

Die offizielle Ankündigung von Microsoft bestätigt, dass die Vorschau derzeit auf einer ganz bestimmten Liste von Geräten unterstützt wird. Die anfängliche Markteinführung ist auf nur vier Surface-Produktlinien beschränkt: die Consumer-und Business-Versionen des Surface Laptop (13,8 Zoll und 15 Zoll) und des Surface Pro (13 Zoll), alle mit Qualcomms Snapdragon Diese kommende Welle umfasst verschiedene Samsung Galaxy Book5-Modelle mit Intel Core Ultra Series 200-Prozessoren und das Snapdragon-betriebene Galaxy Book4 Edge. Weitere Surface-Modelle stehen ebenfalls auf der Roadmap.

Ein solch vorsichtiger Rollout passt in eine umfassendere, konservativere Strategie für das Windows 11-Update Version 25H2. Im Gegensatz zu früheren funktionsreichen Versionen priorisiert 25H2 Stabilität und Verfeinerung gegenüber umfassenden Änderungen.

Dieser Wechsel folgt auf ein turbulentes Jahr, das Kritik an fehlerhaften Updates und der umstrittenen Einführung der Windows Recall-Funktion beinhaltete. Der Fokus auf die Kernzuverlässigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der „Windows Resiliency Initiative“ des Unternehmens.

Eine ausgefeilte, praktische und sorgfältig bereitgestellte Funktion wie Shared Audio passt perfekt zu dieser Erzählung. Wie Microsoft-Vizepräsident David Weston zuvor zu der Initiative erklärte, ist „Resilienz zu einem ‚strategischen Imperativ‘ und nicht zu einer optionalen Funktion geworden.“

Obwohl dies ein bedeutender Schritt für Windows ist, ist es wichtig, Shared Audio in den breiteren Kontext der Bluetooth-Broadcast-Technologie einzuordnen. Bei der Implementierung von Microsoft handelt es sich um eine „Personal Broadcast“-Lösung für das Eins-zu-Zwei-Streaming und nicht um die vollständige öffentliche Übertragungsfunktion, die durch den breiteren Auracast-Standard definiert wird.

Auracast, das auf Android immer beliebter wird, ermöglicht die Übertragung einer einzigen Quelle an eine unbegrenzte Anzahl von Empfängern in einem öffentlichen Raum wie einem Flughafen, einem Fitnessstudio oder einem Hörsaal.

Die Funktion von Microsoft ist ein willkommener und praktischer erster Schritt, aber die Plattform hat noch Raum für Wachstum, um die Zukunft des echten Teilens vollständig zu nutzen Audio.

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