Microsoft hat am 22. Oktober mit der Einführung einer neuen KI-Funktion für seine Paint-App begonnen. Mit dem Tool namens „Restyle“ können Benutzer den Kunststil ihrer Bilder mit Voreinstellungen wie Pop Art und Aquarell sofort ändern. Das Update ist derzeit für Windows-Insider verfügbar, es gibt jedoch einen Haken.
Diese neue Funktion funktioniert nur auf Copilot+-PCs, die Snapdragon-Chips verwenden, und erfordert ein Microsoft-Konto. Der Schritt unterstreicht die Strategie des Unternehmens, leistungsstarke On-Device-KI-Tools in Windows 11 einzubetten. Es nutzt spezielle Hardware, um kreative Funktionen anzubieten, ohne dass ein Cloud-Abonnement erforderlich ist.
On-Device AI verwandelt ein klassisches Tool
Microsoft setzt seine aggressive Integration künstlicher Intelligenz in Kernanwendungen von Windows fort.
Die neueste App, die ein bedeutendes Upgrade erhält, ist Microsoft Paint, das jetzt eine neue Funktion namens „Restyle“ erhält, laut einer offiziellen Ankündigung des Windows Insider Blog. Das Tool wurde entwickelt, um den künstlerischen Stil jedes Bildes auf der Leinwand zu verändern.
In einer Erklärung erläuterte Dave Grochocki, Principal Group Product Manager für Windows Inbox Apps, die neue Funktion. „In diesem Update stellen wir Restyle vor, eine KI-gestützte Funktion, mit der Sie den Kunststil von Bildern auf der Leinwand verändern können.“
Benutzer können aus einer Liste von Voreinstellungen wie „Aquarell“ oder „Skizze“ auswählen und die KI wird das Bild in diesem Stil neu generieren. Die Funktion wird derzeit für Windows-Insider in den Canary-, Dev-und Beta-Kanälen in Paint-Version 11.2509.441.0 bereitgestellt.
Über die einfache Bildbearbeitung hinaus stellt dies einen philosophischen Wandel für Inbox-Apps dar. Jahrzehntelang war Paint ein grundlegendes Dienstprogramm. Jetzt wird es zu einem Vorzeigeprojekt für leistungsstarke KI auf dem Gerät und verwandelt das nostalgische Zeichentool effektiv in ein leichtes Kreativstudio, ohne dass Software von Drittanbietern erforderlich ist.
Das 40-TOPS-Mandat: Hardware als neuer Gatekeeper
Obwohl die Funktion eine überzeugende Ergänzung ist, ist ihre Verfügbarkeit zum Start stark eingeschränkt. Restyle ist exklusiv für Copilot+-PCs mit Snapdragon-Prozessoren verfügbar.
Microsoft stellte in einem Folgebeitrag klar, dass diese Hardwareabhängigkeit auf die Abhängigkeit der Funktion von leistungsstarker Verarbeitung auf dem Gerät zurückzuführen ist. Konkret ist eine Neural Processing Unit (NPU) erforderlich, die mindestens 40 TOPS (Tera Operations Per Second) leisten kann, um effektiv zu funktionieren.
Dieses NPU-Leistungsniveau ist entscheidend für die lokale Ausführung der komplexen KI-Modelle, was im Vergleich zu Cloud-basierten Systemen erhebliche Geschwindigkeits-und Datenschutzvorteile bietet.
Benutzerdaten werden nicht zur Verarbeitung an einen Server gesendet. Qualcomms Chips der Snapdragon Die Funktion dient dazu, vorhandene Bilder neu zu interpretieren und nicht von Grund auf zu generieren. Dies macht es zu einem leistungsstarken Werkzeug für stilistische Experimente und nicht zu einem Ersatz für kreativen Input.
Ein strategischer Dreh-und Angelpunkt bei der KI-Monetarisierung
Der vielleicht wichtigste Aspekt der Restyle-Funktion ist, was sie über die sich entwickelnde KI-Strategie von Microsoft signalisiert. Im Gegensatz zu früheren Cloud-abhängigen Funktionen läuft dieses neue Tool vollständig auf lokaler Hardware.
Diese Unterscheidung ist von entscheidender Bedeutung, da sie offenbar das Monetarisierungsmodell umgeht, das Microsoft für seine früheren KI-Integrationen in Paint und Notepad eingeführt hat.
Früher wurden Funktionen wie „Image Creator“ in Paint und „Rewrite“ in Notepad hinter einer Paywall platziert. Für den Zugriff war ein Microsoft 365-Abonnement erforderlich und es wurde ein monatliches Kontingent an AI-Credits verbraucht. Für jede KI-gesteuerte Aktion, beispielsweise das Generieren eines Bildes aus einer Textaufforderung, würde ein Credit verbraucht.
Das On-Device-Modell von Restyle schlägt einen anderen Werteaustausch vor. Anstelle einer wiederkehrenden Softwaregebühr werden die „Kosten“ der Funktion im Premiumpreis eines Copilot+-PCs gebündelt.
Microsoft geht davon aus, dass leistungsstarke, kostenlos nutzbare lokale KI-Funktionen ein überzeugender Grund für Benutzer sein werden, ihre Hardware zu aktualisieren. Dieser Schritt steht im Einklang mit dem umfassenderen Bestreben des Unternehmens, Copilot+-PCs zu einer eigenständigen und leistungsfähigeren Plattform zu machen, wie in anderen aktuellen KI-gestützten Updates für Kern-Windows-Apps zu sehen ist.
Es schafft ein klares Wertversprechen für die Aufrüstung von Hardware und verlagert gleichzeitig die KI-Kosten subtil von einem wiederkehrenden Abonnement auf einen einmaligen Hardwarekauf, ein strategischer Dreh-und Angelpunkt in einem wettbewerbsintensiven Markt.