Die Europäische Union untersucht die Messaging-App Telegram wegen des Verdachts, dass sie ihre Nutzerbasis innerhalb der Union möglicherweise nicht ausreichend gemeldet hat. Laut Quellen zitiert von Bloomberg, EU-Beamte führen derzeit Gespräche mit Telegram, um die Richtigkeit der gemeldeten Nutzerzahlen zu überprüfen. Telegram hat behauptet, rund 41 Millionen Nutzer in Europa zu haben, aber lokale Regulierungsbehörden gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher sein könnte.

Regulatorischer Kontext und Auswirkungen

Die Untersuchung kommt aufgrund des EU Digital Services Act (DSA) besondere Bedeutung zu, der strengere Vorschriften für Plattformen mit 45 Millionen oder mehr Nutzern in der EU vorsieht und diese als sehr große Online-Plattformen (VLOPs). Diese Plattformen unterliegen einer erhöhten Verantwortung für die von ihnen gehosteten Inhalte. Die inzwischen nicht mehr existierende Webseite von Telegram, die weiterhin über die Wayback Machine zugänglich ist, gab an, dass die Plattform im Februar 2024 durchschnittlich 41 Millionen monatlich aktive EU-Nutzer hatte. Die Seite deutete auch an, dass die Zahl sogar noch niedriger sein könnte, wenn man bedenkt, dass nur einige der Telegram-Funktionen als „Online-Plattformen“ im Sinne des DSA gelten.

Politischer Einfluss und Plattformnutzung

Estlands Premierministerin Kaja Kallas hat Berichten zufolge die Entscheidung der EU, Telegram zu untersuchen, beeinflusst. Kallas hat argumentiert, dass Telegram als eingestuft werden sollte VLOP ähnelt anderen großen Plattformen wie Facebook und X (ehemals Twitter) und sollte sich an dieselben Regulierungsstandards halten wie Telegram Bekanntheit erlangte die Plattform unter russischen Accounts, die Informationen und Desinformationen über den Russisch-Ukrainischen Krieg verbreiteten. Insbesondere wurde die Plattform von der Wagner-Gruppe genutzt, deren verstorbener Anführer Jewgeni Prigoschin seinen Aufstand gegen die russische Regierung per Telegram ankündigte.

Mögliche Ergebnisse und Konsequenzen

Wenn sich herausstellt, dass Telegram mehr als 45 Millionen Nutzer in der EU hat, müsste es die strengen Regeln des DSA einhalten. Die Nichteinhaltung könnte zu erheblichen Strafen führen, darunter Geldstrafen von bis zu 6 Prozent des Umsatzes der Plattform oder sogar ein Betriebsverbot in der EU. Die DSA wurde bereits genutzt, um andere große Plattformen wie Meta und TikTok zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf die Kindersicherheit. * die DSA. Es bleibt unklar, warum die Seite entfernt wurde, obwohl dies möglicherweise mit der laufenden Untersuchung zusammenhängt. Die Europäische Union führt derzeit Gespräche mit Telegram über die Anzahl der Nutzer innerhalb des Blocks und die Kategorisierung der Plattform. Telegram, ein Messaging-Dienst, wird im Rahmen des neuen EU-Gesetzes zur Inhaltsmoderation als potenziell wichtige Online-Plattform geprüft. Dies liegt daran, dass die Plattform Berichten zufolge zur Verbreitung russischer Desinformation genutzt wird. Die Aufsichtsbehörden prüfen, ob Telegram die Kriterien für die Einstufung in die strengen neuen Vorschriften zur Kontrolle illegaler und schädlicher Online-Inhalte erfüllt.

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