Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, erwägt die Einstellung der Cross-App-Messaging-Funktion zwischen den beiden Plattformen. Die mögliche Änderung, die voraussichtlich im Oktober in Kraft treten wird, wurde durch einen durchgesickerten Screenshot enthüllt und überrascht viele, die sich an das integrierte Messaging-Erlebnis auf den beiden Plattformen gewöhnt haben.

Leak-Shows Mögliche Änderung

Der vom Reverse Engineer Alessandro Paluzzi geteilte Screenshot weist darauf hin, dass Benutzer nach Mitte Oktober möglicherweise nicht mehr in der Lage sein werden, mit ihren Facebook-Freunden über Instagram zu kommunizieren. In der Meldung im Screenshot heißt es: „Ab Mitte Oktober können Sie nicht mehr mit Facebook-Freunden auf Instagram chatten, daher wird dieser Chat schreibgeschützt.“ Starten Sie einen neuen Chat im Messenger oder auf Facebook, um die Konversation fortzusetzen #Instagram erwägt, die Möglichkeit, mit #Facebook-Freunden zu chatten, nach Mitte-Oktober 👀 pic.twitter.com/LSkq09lv7s

– Alessandro Paluzzi (@alex193a) 31. August 2023

Geschichte des Cross-App-Messaging

Im Jahr 2020 Meta führte die Funktion ein, die es Instagram-Benutzern ermöglicht, ihren Facebook-Freunden Nachrichten zu senden, ohne die Instagram-App zu verlassen, und umgekehrt. Diese Integration brachte auch mehrere Messenger-spezifische Funktionen auf Instagram, darunter die Möglichkeit, auf bestimmte Nachrichten zu antworten, Nachrichten weiterzuleiten und den Chat anzupassen Farben. Benutzer könnten auf Instagram nach Facebook-Freunden suchen und auf ähnliche Weise Instagram-Freunde im Messenger finden. Die App-übergreifenden Integrationseinstellungen waren anpassbar, sodass Benutzer entscheiden konnten, wo Nachrichten von Messenger-Kontakten auf Instagram angezeigt werden.

Im Laufe der Jahre hat Meta konsequent an der Integration von Facebook und Instagram gearbeitet. Über das Versenden von Nachrichten hinaus konnten Benutzer Geschichten, Beiträge und Reels auf beiden Plattformen teilen. Um dies zu erleichtern, könnten Benutzer ihre Facebook-und Instagram-Konten über das Meta Accounts Center verknüpfen.

EU-Gerichtshof entscheidet gegen die Datenzusammenführungspraktiken von Meta

In In einem bahnbrechenden Urteil im Juli stellte sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) auf die Seite der deutschen Wettbewerbsaufsichtsbehörde, des Bundeskartellamts, gegen Meta. Das Gericht erklärte, dass die Praxis von Meta, Benutzerdaten aus seinen verschiedenen Diensten zusammenzuführen, ohne die ausdrückliche Zustimmung der Benutzer einzuholen, illegal sei. Diese Entscheidung untermauert die Feststellung des Bundeskartellamts aus dem Jahr 2019, dass Meta seine marktbeherrschende Stellung ausnutzte, um Nutzerdaten ohne deren ausdrückliche Zustimmung zu sammeln und zu verarbeiten.

Das Geschäftsmodell von Meta, das stark auf einer detaillierten Nutzerdatenanalyse zur Bereitstellung personalisierter Werbung basiert, wurde wegen Ausnutzung seiner Marktbeherrschung unter Beobachtung gestellt. Trotz Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verzichtete Meta darauf, eine ausdrückliche Einwilligung der Nutzer zur Datenverarbeitung einzuholen, und argumentierte, dass personalisierte Werbung eine „vertragliche Notwendigkeit“ sei. Diese Haltung wurde später von der Europäischer Datenschutzausschuss, was Meta dazu veranlasste, seine Nutzungsbedingungen zu ändern.

Das Urteil des EuGH stellte klar, dass die Wettbewerbsbehörden für Untersuchungen und potenzielle Verbote zuständig sind rechtswidrige Datenschutzpraktiken, wenn sie marktmissbrauchendes Verhalten erkennen. Das Gericht betonte außerdem, dass die Verarbeitung sensibler Daten durch Meta ohne Einholung einer Einwilligung, die Informationen wie religiöse Überzeugungen oder sexuelle Orientierung preisgeben könnte, einen Verstoß gegen die DSGVO darstellt.

Angesichts dieser Entwicklungen könnten die zukünftigen Strategien und das Geschäftsmodell von Meta erhebliche Veränderungen erfahren, die möglicherweise den Weg dafür ebnen, dass nicht-kommerzielle, dezentrale und kostenlose Dienste im digitalen Bereich an Bedeutung gewinnen.

Meta Inc. Aktuelle Entwicklungen

2. September 2023: Als Reaktion auf die zunehmende behördliche Aufsicht und Datenschutzbedenken in Europa erwägt Meta die Einführung kostenpflichtiger Versionen von Facebook und Instagram für EU-Nutzer. Diese Versionen wären frei von s, was einen möglichen Wandel in der Herangehensweise von Meta an sein europäisches Publikum bedeuten würde.

31. August 2023: Meta kündigte an, dass es Benutzern die Auswahl der Daten ermöglichen würde das zum Trainieren seines großen Sprachmodells Llama 2 verwendet wird. Dieser Schritt ist Teil von Metas Engagement für Transparenz und Benutzerkontrolle im Bereich der KI-Entwicklung.

23. August 2023: Meta bestätigte die Einführung eines KI-„Off-Switch“ für Facebook und Instagram in Europa. Mit dieser Funktion können Benutzer nicht personalisierte Content-Feeds anzeigen und sich dabei auf die Stories und Reels nur derer konzentrieren, denen sie folgen, chronologisch geordnet.

3. August 2023: Instagram hat mit dem Testen von KI begonnen. Kennzeichnung von Inhalten, um Fehlinformationsbedenken entgegenzuwirken. Diese Funktion würde Benutzer über mit KI erstellte oder bearbeitete Beiträge informieren und so Transparenz und Authentizität bei der Verbreitung von Inhalten gewährleisten.

6. Juli 2023: Meta startete ein neues soziales Netzwerk namens Threads. Innerhalb von sieben Stunden nach ihrer Veröffentlichung verzeichnete die Plattform über 10 Millionen Nutzer, darunter namhafte Persönlichkeiten wie Oprah Winfrey und Alexandria Ocasio-Cortez. Als direkter Konkurrent von Twitter positioniert, zielt Threads darauf ab, öffentliche Gespräche zu fördern und hat bereits die Aufmerksamkeit von Werbetreibenden auf sich gezogen, obwohl es noch keine Anzeigenplatzierungen anbietet.

27. Juni 2023: Meta führte neue Kindersicherungstools für Instagram und Facebook Messenger ein. Ziel dieser Tools ist es, Eltern mehr Einblick in die Online-Aktivitäten ihrer Teenager zu geben. Sie fördern gesündere digitale Gewohnheiten und sorgen für eine sicherere Online-Umgebung für jüngere Benutzer.

Categories: IT Info